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  • Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

    Über­blick zur ak­tu­el­len La­ge

    Wirtschaft

    • Die Bundesregierung hat am 12. Oktober 2022 mit der Herbstprojektion ihre aktualisierten Erwartungen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung veröffentlicht. Gegenüber der Projektion vom Frühjahr haben sich die konjunkturellen Aussichten v. a. durch die infolge des russischen Angriffskriegs sehr stark gestiegenen Gas- und Strompreise deutlich eingetrübt. Zudem belasten fortwährende Störungen der Lieferketten die deutsche Wirtschaft.
    • Da die deutsche Wirtschaft robust durch das 1. Halbjahr 2022 gekommen ist, wird noch für das laufende Jahr ein Zuwachs des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,4 Prozent erwartet. Angesichts der Belastungen durch die hohen Energiepreise dürfte es dagegen zu Rückgängen des BIP im Winterhalbjahr und damit im Jahr 2023 insgesamt zu einer Verringerung des BIP um 0,4 Prozent kommen. Ein stabilisierender Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung dürfte dabei von den Entlastungspaketen und dem Abwehrschirm der Bundesregierung ausgehen. Für 2024 wird eine Erholung mit einem Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent erwartet.
    • Die Inflationsraten dürften vor allem angesichts des starken Auftriebs aus den Energiepreisen, die erst sukzessive an die Haushalte weitergegeben werden, zunächst stark erhöht bleiben. Im Verlauf des kommenden Jahres ist ein Abklingen des Preisauftriebs zu erwarten. Insgesamt dürfte die Inflationsrate bei 8,0 Prozent in diesem, 7,0 Prozent im nächsten und 2,4 Prozent im übernächsten Jahr liegen. Ohne den preisdämpfenden Effekt der Gas- und Strompreisbremse würde die Inflationsrate vor allem im Jahr 2023 nochmals deutlich höher ausfallen.

    Finanzen

    • Die Einnahmen des Bundeshaushalts beliefen sich im Zeitraum Januar bis September 2022 auf rund 256,7 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 10,1 Prozent (rund +23,6 Mrd. Euro) über den Einnahmen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis September 2022 rund 347,5 Mrd. Euro und lagen damit um 5,2 Prozent (rund -18,9 Mrd. Euro) unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Im Zeitraum von Januar bis September 2022 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von rund 90,8 Mrd. Euro auf.
    • Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern) lagen im September 2022 um 9,0 Prozent unter dem Ergebnis vom September 2021. Das Aufkommen der Gemeinschaftsteuern ging um 9,3 Prozent zurück. Maßgeblich hierfür war die starke Reduzierung des Lohnsteueraufkommens durch die Auszahlung der Energiepreispauschale im September 2022. Die Einnahmen aus den Bundessteuern gingen um 10,6 Prozent zurück.

    Europa

    • Der Monatsbericht Oktober beinhaltet einen Rückblick auf die Sitzungen der Eurogruppe am 3. Oktober 2022 und des ECOFIN-Rats am 4. Oktober 2022 in Luxemburg. Die Schwerpunkte der Sitzungen waren u. a. die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen im Euroraum, die hohen Energiepreise und die gestiegene Inflation.

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