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  • Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

    Ent­wick­lung des Bun­des­haus­halts bis ein­schließ­lich Au­gust 2022

    Einnahmen

    Die Einnahmen des Bundeshaushalts beliefen sich im Zeitraum Januar bis August 2022 auf rund 227,8 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 13,9 Prozent (rund +27,8 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen (inklusive der davon abzusetzenden EU-Eigenmittelabflüsse) stiegen um 14,2 Prozent (rund +26,4 Mrd. Euro) gegenüber der Vorjahresperiode. Die Einnahmen aus Steuern vom Umsatz stiegen dabei um 22,7 Prozent (rund +16,7 Mrd. Euro) an. Die Einnahmen aus Einkommen- und Körperschaftsteuer wuchsen um 13,1 Prozent (rund +12,1 Mrd. Euro) an. Durch die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 4,1 Mrd. Euro höhere Zahlung von Regionalisierungsmitteln für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) an die Länder ergab sich eine Minderung der Einnahmen des Bundeshaushalts. Die Auszahlung zusätzlicher Regionalisierungsmittel dient dem Ausgleich von Einnahmeausfällen des ÖPNV durch die Corona-Pandemie sowie zur Finanzierung des 9-Euro-Tickets.

    Die Sonstigen Einnahmen lagen im Berichtszeitraum um 9,9 Prozent (rund +1,4 Mrd. Euro) über dem entsprechenden Vorjahresergebnis.

    Ausgaben

    Die Ausgaben des Bundeshaushalts betrugen von Januar bis August 2022 rund 314,0 Mrd. Euro und lagen damit um 1,1 Prozent (rund -3,4 Mrd. Euro) unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Nach ökonomischen Arten gegliedert lagen die konsumtiven Ausgaben über dem Niveau des Vorjahreszeitraums (+3,5 Prozent beziehungsweise rund +9,9 Mrd. Euro). Dabei gab es gegenläufige Effekte: Ausgabenerhöhend wirkte, dass die laufenden Zuschüsse an Sozialversicherungen das Vorjahresniveau um rund 11,4 Mrd. Euro überschritten. Darin enthalten waren einerseits höhere Leistungen des Bundes an den Gesundheitsfonds und den Ausgleichsfonds der Pflegeversicherung für durch die SARS-CoV-2-Pandemie verursachte Belastungen von insgesamt rund 11,8 Mrd. Euro sowie andererseits geringere Ausgaben aufgrund des Wegfalls der Zuweisungen für das Zukunftsprogramm Krankenhäuser (-3,0 Mrd. Euro). Darüber hinaus wurden von Januar bis August 2022 rund 3,1 Mrd. Euro mehr an Zuschüssen zur Beschaffung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 verausgabt als vor einem Jahr. Der laufende Sachaufwand stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 14,5 Prozent beziehungsweise rund 3,0 Mrd. Euro an, was vor allem auf die Kosten im Zusammenhang mit der Anlegung und Auflösung von Gasreserven zurückzuführen war. Für diesen Zweck wurden bis August 2022 rund 1,5 Mrd. Euro verausgabt. Der allgemeine Anstieg des Zinsniveaus hatte zur Folge, dass sich die Zinsausgaben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelten (rund +8,7 Mrd. Euro). Die Verringerung der Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr beruhte vor allem auf geringeren Zuschüssen an Unternehmen (-41,3 Prozent beziehungsweise rund -20,4 Mrd. Euro). Für Corona-Unternehmenshilfen wurden von Januar bis August 2022 rund 9,2 Mrd. Euro aufgewendet. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es rund 29,5 Mrd. Euro.

    Die investiven Ausgaben beliefen sich im betrachteten Zeitraum auf rund 22,3 Mrd. Euro. Damit lagen sie um 37,4 Prozent (rund -13,3 Mrd. Euro) unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums, insbesondere da die unterjährigen Liquiditätshilfen an die Bundesagentur für Arbeit von Januar bis August 2022 rund 13,6 Mrd. Euro geringer ausfielen als im Vorjahreszeitraum. Am Ende des Haushaltsjahres 2021 wurden die unterjährig gewährten Hilfen, die bis zum Schluss des Haushaltsjahres nicht zurückgezahlt werden konnten, in einen Zuschuss an die Bundesagentur umgewandelt. Die Sachinvestitionen lagen von Januar bis August 2022 in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

    Finanzierungssaldo

    Im Zeitraum von Januar bis August 2022 wies der Bundeshaushalt ein Finanzierungsdefizit von rund 86,2 Mrd. Euro auf.

    Die Einnahmen und Ausgaben unterliegen im Laufe des Haushaltsjahres starken Schwankungen und beeinflussen somit die eingesetzten Kassenmittel in den einzelnen Monaten in unterschiedlichem Maße. Auch der Kapitalmarktsaldo zeigt im Jahresverlauf in der Regel starke Schwankungen. Die unterjährige Entwicklung des Finanzierungssaldos und des jeweiligen Kapitalmarktsaldos sind daher keine Indikatoren, aus denen sich die erforderliche Nettokreditaufnahme und der Finanzierungssaldo am Jahresende errechnen lassen.

    Entwicklung des Bundeshaushalts

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    Tabelle 1

    Entwicklung der Bundesausgaben nach Aufgabenbereichen

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    Tabelle 2

    Die Ausgaben des Bundes nach ökonomischen Arten

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    Tabelle 3

    Entwicklung der Einnahmen des Bundes

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    Tabelle 4

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