Navigation und Service

Inhalt

  • Aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage

    Kon­junk­tur­ent­wick­lung aus fi­nanz­po­li­ti­scher Sicht

    Deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Zuwachs im vergangenen Jahr im Jahresverlauf 2022 weiter kräftig erholen

    Die deutsche Wirtschaft konnte im vergangenen Jahr einen Teil des pandemiebedingten Rückgangs der Wertschöpfung des Jahres 2020 wieder aufholen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist laut Schnellmeldung vom 14. Januar 2022 des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2021 um real 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die wirtschaftliche Entwicklung war dabei im Jahresverlauf weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt. So kam es im 1. Quartal zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, während sinkende Inzidenzzahlen und die Fortschritte der Impfkampagne im 2. und 3. Quartal eine deutliche Erholung ermöglichten. Dabei zeigte sich verwendungsseitig im Sommerhalbjahr vor allem der private Konsum als Triebfeder der gesamtwirtschaftlichen Aufwärtsbewegung. Die Entwicklung wurde allerdings zunehmend von Lieferengpässen und Materialknappheiten gebremst, insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe. Ab dem Herbst belasteten darüber hinaus abermals die deutliche Zunahme des Infektionsgeschehens sowie notwendige verschärfte Eindämmungsmaßnahmen die wirtschaftliche Aktivität. Vor diesem Hintergrund dürfte die Aufwärtsdynamik zum Jahresende hin unterbrochen worden sein. Angaben zur BIP-Entwicklung im 4. Quartal 2021 werden durch das Statistische Bundesamt am 28. Januar 2022 veröffentlicht.

    Entstehungsseitig verzeichnete die Bruttowertschöpfung im Gesamtjahr 2021 in vielen Wirtschaftsbereichen merkliche Zuwächse. Sie stieg im Verarbeitenden Gewerbe deutlich gegenüber dem Vorjahr und auch die meisten Dienstleistungsbereiche konnten ihre Wertschöpfung gegenüber dem Jahr 2020 spürbar steigern. Im Baugewerbe, dessen Aktivität trotz Corona-Pandemie im Jahr 2020 zulegte, ging die Wertschöpfung 2021 dagegen leicht zurück. Trotz der Zuwächse im vergangenen Jahr hat die Wirtschaftsleistung in den meisten Wirtschaftsbereichen noch nicht wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Verwendungsseitig wiesen die Komponenten in preisbereinigter Rechnung unterschiedliche Dynamiken auf. Der private Konsum stagnierte im Jahr 2021 und auch die Bruttoanlageinvestitionen stiegen nur verhalten. Dagegen konnte der Außenhandel den deutlichen Rückgang im Vorjahr durch kräftige Zuwächse weitgehend ausgleichen. Der Staatskonsum verzeichnete ebenfalls einen Zuwachs und wirkte damit weiterhin stützend auf das gesamtwirtschaftliche Geschehen.

    Es ist zu erwarten, dass die gedämpfte Entwicklung der Wirtschaft auch im laufenden Quartal anhält. Die Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen sowie die stark gestiegenen Infektionszahlen im Zuge der Omikron-Welle belasteten um den Jahreswechsel die Stimmung. So mussten sowohl das Geschäftsklima des ifo Instituts als auch das GfK-Konsumklima im Dezember 2021 erneut Dämpfer hinnehmen. Unternehmen wie auch Verbraucherinnen und Verbraucher zeigten sich unzufriedener mit ihrer derzeitigen Situation. Besonders im Dienstleistungssektor verschlechterte sich die Stimmung merklich und die zuvor noch leicht optimistischen Erwartungen über die kommenden Monate schlugen in Pessimismus um. Demgegenüber konnte das Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe nach fünf Rückgängen in Folge wieder leicht zulegen.

    Unter der Annahme einer sich wieder entspannenden Infektionslage sowie abnehmender Lieferengpässe wird für das Sommerhalbjahr 2022 mit einer kräftigen Fortsetzung der Erholung gerechnet. Der Auftragsbestand in der Industrie ist sehr hoch, hier besteht – wie auch bei den privaten Konsumausgaben – erhebliches Potenzial für starke Impulse, auch aus Nachholeffekten. Insgesamt geht die Bundesregierung daher in ihrer am 26. Januar im Rahmen des Jahreswirtschaftsberichts veröffentlichten Jahresprojektion für 2022 von einem Anstieg des realen BIP in Höhe von 3,6 Prozent aus.

    Die Steuereinnahmen insgesamt (ohne Gemeindesteuern) lagen im Dezember 2021 um 25,0 Prozent über dem Ergebnis vom Dezember 2020. Das beträchtliche Plus gegenüber dem Vorjahresmonat war auch auf Sonderfaktoren wie die temporäre Senkung der Umsatzsteuersätze im Vorjahr und einen Buchungseffekt bei der Einfuhrumsatzsteuer zurückzuführen (s. a. Bericht zur Entwicklung der Steuereinnahmen in dieser Ausgabe). Ein beträchtlicher Teil des Zuwachses hing aber wohl auch mit der wirtschaftlichen Erholung im Jahresverlauf 2021 zusammen. Insgesamt stieg das Steueraufkommen (ohne Gemeindesteuern) im Jahr 2021 um 11,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 (s. a. Bericht zu den Steuereinnahmen des Bundes und der Länder im Haushaltsjahr 2021 in dieser Ausgabe).

    Weiterer Anstieg der Warenausfuhren und Wareneinfuhren im November 2021

    Der Warenhandel verzeichnete auch im November 2021 einen spürbaren Zuwachs, wenngleich die Dynamik geringer ausfiel als im Vormonat. Die nominalen Warenexporte stiegen dabei saisonbereinigt um 1,7 Prozent gegenüber Vormonat und lagen um 12,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die nominalen Warenimporte stiegen saisonbereinigt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vormonat und lagen 19,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Der deutliche Anstieg im Jahresverlauf trug auch dazu bei, dass das Aufkommen der Einfuhrumsatzsteuer zuletzt deutlich über den Werten im Vergleichszeitraum 2020 lag. Die Bilanz des Warenhandels nach Ursprungswerten mit Ergänzungen zum Außenhandel lag im Zeitraum Januar bis November 2021 mit 175,1 Mrd. Euro um 0,4 Mrd. Euro unter dem Vorjahresniveau. Der Leistungsbilanzüberschuss lag im selben Zeitraum mit 223,7 Mrd. Euro um 15,5 Mrd. Euro über dem Vorjahresniveau.

    Global betrachtet hatte der Welthandel gemäß CPB World Trade Monitor im Oktober 2021 einen spürbaren Zuwachs zu verzeichnen (+1,6 Prozent gegenüber Vormonat). Auch die globale Industrieproduktion legte gegenüber dem Vormonat zu (+0,8 Prozent). Welthandel und Industrieproduktion hatten sich in den Monaten davor angesichts der Lieferkettenprobleme beziehungsweise Lieferengpässe auf hohem Niveau tendenziell leicht abwärtsgerichtet gezeigt.

    Die mit der Pandemie einhergehenden Beeinträchtigungen globaler Lieferketten dürften die deutsche Außenhandelsdynamik allerdings auch noch weiter beeinflussen. Gemäß Kiel Trade Indicator dürfte die Entwicklung der deutschen Warenexporte im Dezember 2021 einen leichten Dämpfer verzeichnet haben. Zudem hat sich laut Umfrage des ifo Instituts die Stimmung unter den Exporteuren im Dezember 2021 wieder etwas verschlechtert.

    Produzierendes Gewerbe mit Seitwärtsbewegung im November 2021

    Nach dem Plus zu Beginn des 4. Quartals ging die Produktion im November 2021 mit saisonbereinigt -0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat geringfügig zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Produktion dabei um 2,4 Prozent niedriger und zum Produktionsniveau des Vorkrisenmonats Februar 2020 fehlten 7,0 Prozent. Die Industrieproduktion ohne Energie und Baugewerbe stieg im November gegenüber Oktober 2021 geringfügig um 0,2 Prozent. Innerhalb der Industrie nahm die Produktion von Vorleistungsgütern und Konsumgütern jeweils um 0,8 Prozent zu. Die Produktion von Investitionsgütern sank dagegen um 0,6 Prozent. Dabei entwickelten sich die Branchen recht unterschiedlich: Beispielsweise sank die Produktion im Maschinenbau um 3,6 Prozent, während sie bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen um 4,1 Prozent stieg.

    Umsätze und Auftragseingänge verzeichneten im November 2021 wieder merkliche Zuwächse. Der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe lag saisonbereinigt um 4,1 Prozent höher als im Vormonat und 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vorkrisenmonat Februar 2020 war der Umsatz um 3,4 Prozent niedriger. Die Auftragseingänge legten im November 2021 insgesamt spürbar um 3,7 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Im Bereich der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen stieg beispielsweise der Auftragseingang um 7,0 Prozent und überkompensierte damit seine Verluste vom Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat lagen die Auftragseingänge über alle Branchen hinweg um 1,3 Prozent höher. Gegenüber dem Vorkrisenmonat Februar 2020 entspricht dies einem Plus von 6,6 Prozent. Die Diskrepanz zwischen realisierter Produktion und vorhandenen Aufträgen stieg damit weiter an, da die Produktion nach wie vor durch Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen gebremst wird. Laut ifo Institut verschärfte sich die Situation im Dezember 2021 sogar nochmal etwas: rund 82 Prozent der Unternehmen berichteten von Beschaffungsproblemen (nach 74 Prozent im November 2021). Dennoch verbesserte sich das ifo Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2021 etwas, da die Unternehmen von leicht optimistischeren Erwartungen berichteten.

    Die Bauproduktion sank im November 2021 um saisonbereinigt 0,8 Prozent. Laut ifo Institut ging hier die Materialknappheit zum Jahresende auf nach wie vor hohem Niveau zwar zurück; insbesondere bei Holz und Stahl zeichnete sich etwas Entspannung ab. Dennoch rechnen die Unternehmen laut Befragungen damit, in den nächsten Monaten Preisanpassungen vornehmen zu müssen. Im Bauhauptgewerbe sank das ifo Geschäftsklima im Dezember 2021 spürbar, da sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen über die kommenden Monate nochmals schlechter eingeschätzt wurden.

    Einzelhandel mit Umsatzplus trotz Lieferengpässen und Infektionsgeschehen

    Die Umsätze der Einzelhandelsunternehmen stiegen im November 2021 trotz coronabedingter Auflagen und Lieferengpässe in preis-, kalender- und saisonbereinigter Rechnung gegenüber dem Vormonat leicht um 0,6 Prozent an. Damit befanden sie sich um 5,9 Prozent über dem Niveau des Vorkrisenmonats Februar 2020. Gegenüber dem Vorjahresmonat November 2020 sank der Umsatz preisbereinigt um 2,9 Prozent. Dabei konnten gegenüber Oktober 2021 sowohl im Bereich der Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren als auch im Handel mit Nicht-Lebensmitteln Zuwächse verzeichnet werden. Zwischen den Bereichen zeigten sich deutliche Unterschiede: Während im November 2021 beispielsweise der (stationäre) Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren noch um 6,2 Prozent unter dem Vorkrisenniveau lag, verzeichneten der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (z. B. Waren- und Kaufhäuser) und der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf demgegenüber zum Teil deutliche Zuwächse seit Beginn der Corona-Pandemie (+9,9 Prozent beziehungsweise +2,2 Prozent). Der Internet- und Versandhandel setzte trotz mutmaßlich umsatzstarker Sonderverkaufsaktionen rund um den Black Friday 3,1 Prozent weniger um als im Oktober 2021, lag aber mit einem Plus von 30,3 Prozent weiterhin sehr deutlich über dem Vorkrisenniveau.

    Insgesamt dürfte der Einzelhandel (ohne Kfz) im Jahr 2021 (nach Ursprungswerten) gemäß Schätzung des Statistischen Bundesamts ein Umsatzplus von real 0,9 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 erzielt haben. Das dürfte, u. a. neben der verringerten Basis des Vorjahres aufgrund der temporären Umsatzsteuersatzsenkung im 2. Halbjahr 2020 und anderer steuerlicher Maßnahmen zur Abfederung der Folgen der Pandemie, dazu beigetragen haben, dass die Steuern vom Umsatz 2021 ein deutliches Plus gegenüber dem Jahr 2020 zu verzeichnen hatten.

    Ebenso wie im Verarbeitenden Gewerbe sind die Lieferengpässe aber derzeit auch im Einzelhandel ein dämpfender Faktor. Laut ifo Institut haben sich diese im Dezember weiter verschärft. Bei rund 82 Prozent der befragten Händler konnten nicht alle bestellten Waren geliefert werden (nach 78 Prozent im November 2021). Besonders stark betroffen waren hiervon elektrische Haushaltsgeräte sowie Unterhaltungselektronik, aber auch Baumärkte, Fahrrad- und Möbelhändler erhielten weniger Produkte als gewünscht. Vor diesem Hintergrund, und wohl auch aufgrund der wieder verschärften Pandemielage und der damit einhergehenden Einschränkungen, sank das ifo Geschäftsklima im Handel zum Jahresende deutlich. Die Händler waren im Dezember 2021 nicht nur unzufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage, sondern blickten auch pessimistischer auf die nächsten Monate.

    Nachfrageseitig sind gemäß GfK-Befragungen die Konjunktur- und Einkommenserwartungen sowie die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher im Dezember 2021 deutlich gesunken. Daher dürfte sich der private Konsum in den nächsten Monaten zunächst weiterhin durch das Pandemiegeschehen beeinflusst zeigen. Auch aufgrund der während der Krise aufgebauten zusätzlichen Ersparnisse der Konsumentinnen und Konsumenten sind aber im weiteren Jahresverlauf deutliche konjunkturelle Impulse zu erwarten, insbesondere sobald die Infektionslage wieder verstärkte Aktivitäten zulässt.

    Deutliche Erholung am Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr

    Die Arbeitslosigkeit sank im Verlauf des vergangenen Jahres kräftig. Im Jahresdurchschnitt 2021 waren in Deutschland 2,61 Millionen Personen arbeitslos; dies entspricht einem Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Dies macht sich, ebenso wie die im Verlauf des Jahres 2021 gestiegene Erwerbstätigkeit und deutlich zurückgegangene Kurzarbeit, in einem merklichen Plus bei der Lohnsteuer gegenüber dem Vorjahr bemerkbar.

    Im 4. Quartal zeigte sich der Arbeitsmarkt dabei trotz des dynamischen Infektionsgeschehens insgesamt robust. Im Dezember 2021 lag die Zahl der als arbeitslos registrierten Personen nach Ursprungswerten bei 2,33 Millionen Personen. Das waren rund 378.000 Personen weniger als im Vorjahresmonat. Saisonbereinigt nahm die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat merklich um rund 23.000 Personen ab. Die Arbeitslosenquote sank so um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent.

    Erwerbstätig waren im November 2021 nach Inländerkonzept und Ursprungswerten 45,3 Millionen Personen, ein kräftiger Anstieg um 378.000 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch im Vergleich zum Vormonat stieg die Erwerbstätigkeit mit 37.000 Personen spürbar an. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung befindet sich bereits wieder über dem Vorkrisenniveau: Sie lag nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Oktober 2021 bei 34,4 Millionen Personen (+1,5 Prozent gegenüber Vorjahresmonat).

    Nach Hochrechnungen der BA erhielten im Oktober 2021 710.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld – ein leichter Rückgang gegenüber September 2021. Das ifo Institut geht von einem deutlichen Anstieg der Kurzarbeit bis Jahresende 2021 auf 879.000 Personen aus, da insbesondere in Gastgewerbe und Einzelhandel die Inanspruchnahme der Kurzarbeit wieder ausgeweitet wurde.

    Die als Frühindikatoren dienenden Barometer des ifo Instituts und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung haben sich nach starken Zuwächsen im Jahresverlauf 2021 am aktuellen Rand wieder etwas abgeflacht. Dabei ist aber weiterhin mit einer leicht steigenden Tendenz der Beschäftigung, insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, zu rechnen. Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr im Zuge der weiteren wirtschaftlichen Erholung auch eine Fortsetzung der positiven Entwicklungen am Arbeitsmarkt.

    Inflationsrate zum Jahresende weiterhin deutlich erhöht

    Die Inflationsrate (Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber dem Vorjahresmonat) befand sich auch im Dezember 2021 auf deutlich erhöhtem Niveau. Sie lag bei 5,3 Prozent und legte damit gegenüber dem Vormonat (5,2 Prozent) nochmals geringfügig zu. Der stärkste Impuls ging dabei weiterhin vom Anstieg der Rate für Energie aus. Die Kerninflationsrate ohne Energie und Lebensmittel lag im Dezember 2021 bei 3,7 Prozent.

    Im Einzelnen betrug die Inflationsrate beim Gesamtindex für Waren 7,8 Prozent (nach 7,9 Prozent im November 2021), darunter 18,3 Prozent für Energie (nach 22,1 Prozent) und 6,0 Prozent für Nahrungsmittel (nach 4,5 Prozent). Die jährliche Veränderungsrate des Index für Dienstleistungen stieg etwas auf 3,1 Prozent (nach 2,9 Prozent), darunter ein Plus von 1,5 Prozent (nach 1,4 Prozent) bei Wohnungsmieten.

    Zum Jahresanfang 2022 dürfte die Inflationsrate etwas zurückgehen, wenn Basiseffekte aus der temporären Senkung der Umsatzsteuersätze und, quantitativ weniger gewichtig, der Einführung der nationalen CO2-Bepreisung wegfallen beziehungsweise nachlassen. Dennoch dürfte die Rate zunächst weiterhin auf einem gegenüber den Vorkrisenjahren merklich erhöhtem Niveau liegen, wenn sich vor allem die Weitergabe des mit Energiepreisen, Lieferengpässen und pandemiebedingten Schwierigkeiten zusammenhängenden sehr starken Anstiegs der Erzeugerpreise an die Verbraucherinnen und Verbraucher fortsetzt. Im Jahresverlauf 2022 ist dann mit weiteren Rückgängen der Inflationsrate auf ein moderateres Niveau zu rechnen.

    Finanzpolitisch wichtige Wirtschaftsdaten

    Tabelle vergrößern
    Tabelle 1
    BIP-Wachstum und ifo Geschäftsklima Deutschland
    Verlaufsdiagramm mit Balken und horizontalen Linien „BIP-Wachstum und ifo Geschäftsklima Deutschland“: 3 Kurven zeigen den Verlauf der saisonbereinigten Salden der Geschäftserwartungen, des Geschäftsklimas und der Geschäftslage von Januar 2015 bis Dezember 2021. Im Jahr 2021 erreichten die drei Salden im Sommer den höchsten Stand und fallen seitdem.Außerdem wird in Form von Balken das reale BIP pro Quartal in Prozent zum Vorjahr gezeigt. Im Jahr 2020 und zu Beginn des Jahres 2021 waren die Balken im Minus. Seit Mitte 2021 lagen sie wieder im Plus.In Form von horizontalen Linien wird außerdem der BIP-Jahresdurchschnitt von 2015 bis 2020 in Prozent zum Vorjahr gezeigt.Datenwerte:2015: 1,5 %2016: 2,2 %2017: 2,7 %2018: 1,1 %2019: 1,1 %2020: -4,6 %Quellen: Statistisches Bundesamt, ifo Institut, eigene Berechnungen
    Im April 2018 löste das ifo Geschäftsklima Deutschland den bisherigen Index für die Gewerbliche Wirtschaft ab. <br> Quellen: Statistisches Bundesamt, ifo Institut, eigene Berechnungen
    nullBIP (Quartal), real, % zum VorjahrGeschäftsklima, saisonbereinigte SaldenGeschäftserwartungen, saisonbereinigte SaldenGeschäftslage, saisonbereinigte SaldenBIP (Jahresdurchschnitt), real, % zum Vorjahr
    01.01.2015null16,1104125,298367,29715null
    01.02.20151,016,2493923,931248,831071,5
    01.03.2015null17,0422325,233519,148851,5
    01.04.2015null19,4323629,2178110,064661,5
    01.05.20151,520,0697330,0416710,530051,5
    01.06.2015null19,5266329,3782110,098161,5
    01.07.2015null17,8957129,16197,183391,5
    01.08.20151,520,1179830,5489510,158951,5
    01.09.2015null18,0308429,128487,47071,5
    01.10.2015null19,1693927,3605511,273331,5
    01.11.20151,920,0063327,656512,613231,5
    01.12.2015null19,4940828,1458211,17043null
    01.01.2016null18,0342528,268348,258992,2
    01.02.20162,216,2564827,961265,152682,2
    01.03.2016null17,2489327,203497,730522,2
    01.04.2016null19,4571429,2478310,084582,2
    01.05.20163,618,8135229,011659,069522,2
    01.06.2016null19,1707431,039187,911972,2
    01.07.2016null19,0130428,440889,974292,2
    01.08.20161,918,0630827,6098,917512,2
    01.09.2016null19,4113628,2744410,89242,2
    01.10.2016null20,4478828,3605512,809382,2
    01.11.20161,421,3207131,8195511,297342,2
    01.12.2016null20,0653730,836819,79655null
    01.01.2017null21,4674932,2383211,19622,7
    01.02.20173,621,8804633,9012110,477472,7
    01.03.2017null23,4285736,2335111,317722,7
    01.04.2017null27,2768440,1877915,059912,7
    01.05.20171,325,4784739,1017212,631432,7
    01.06.2017null25,0527439,2881511,66422,7
    01.07.2017null26,9191643,1919211,735272,7
    01.08.20172,726,2181740,60912,688062,7
    01.09.2017null25,8599240,2744412,310152,7
    01.10.2017null27,4355142,3905713,403162,7
    01.11.20173,128,5474241,7895216,030552,7
    01.12.2017null28,195542,8368114,43696null
    01.01.2018null29,6259347,2983613,21641,1
    01.02.20181,428,5101246,489211,842451,1
    01.03.2018null27,97644,2335112,800681,1
    01.04.2018null27,5037244,2478311,907471,1
    01.05.20182,226,3824245,041679,144031,1
    01.06.2018null22,9626542,039185,389651,1
    01.07.2018null22,2181541,47094,500441,1
    01.08.20180,426,4112843,5789810,453591,1
    01.09.2018null25,3631143,274448,770521,1
    01.10.2018null23,5848141,420597,06671,1
    01.11.20180,322,5817140,75955,776381,1
    01.12.2018null20,3278638,836813,25328null
    01.01.2019null18,3756539,35841-0,767711,1
    01.02.20191,516,4839336,4892-1,829041,1
    01.03.2019null19,8582637,82153,251821,1
    01.04.2019null20,999738,659844,646361,1
    01.05.20190,116,7385533,041671,575961,1
    01.06.2019null12,4351931,28815-4,8811,1
    01.07.2019null8,9431328,25197-8,732281,1
    01.08.20191,85,2685521,54895-9,81551,1
    01.09.2019null5,5100324,30446-11,709631,1
    01.10.2019null5,9483522,39057-9,278231,1
    01.11.20190,77,130522,7595-7,401951,1
    01.12.2019null10,0057524,86683-3,87319null
    01.01.2020null10,181427,32839-5,67221-4,6
    01.02.2020-1,510,6659425,90121-3,54183-4,6
    01.03.2020null-10,2321312,23351-30,31971-4,6
    01.04.2020null-34,93676-18,78219-49,65123-4,6
    01.05.2020-11,3-24,57417-19,95833-29,07167-4,6
    01.06.2020null-12,43419-14,65181-10,19005-4,6
    01.07.2020null-3,91862-7,808080,04956-4,6
    01.08.2020-3,60,71347-0,451051,88478-4,6
    01.09.2020null2,478283,128481,83015-4,6
    01.10.2020null1,87315,36055-1,55513-4,6
    01.11.2020-1,9-1,007514,6565-6,51476-4,6
    01.12.2020null2,538358,14582-2,91806null
    01.01.2021null-1,188964,26834-6,50047null
    01.02.2021-3,23,786257,96126-0,30493null
    01.03.2021null11,5919113,233519,96295null
    01.04.2021null11,0050515,187796,90362null
    01.05.202110,416,570419,0416714,12701null
    01.06.2021null22,3604428,3481916,52969null
    01.07.2021null20,3560929,161911,88866null
    01.08.20212,518,2637931,578985,71419null
    01.09.2021null16,4589729,098464,5168null
    01.10.2021null13,8730528,360550,30465null
    01.11.2021null11,1367525,68652-2,475null
    01.12.2021null7,0367420,83681-5,90096null
    Abbildung 1

Fußzeile