Entwicklung von Schulden, Kreditaufnahme, Tilgungen und Zinsen
Im Januar wurden für den Bundeshaushalt und seine Sondervermögen insgesamt 20,8 Mrd. € Kredite aufgenommen und 23,1 Mrd. € an fälligen Krediten getilgt, sodass sich der Schuldenstand im Januar um 2,3 Mrd. € auf 1.086,9 Mrd. € per 31. Januar 2017 verringert hat. Von den Schulden entfielen auf der Grundlage einer vorläufigen Berechnung gemäß Regierungsentwurf zum Nachtragshaushaltsgesetz 2016 auf die Finanzierung des Bundeshaushalts 1.045,9 Mrd. €, des Finanzmarktstabilisierungsfonds 22,2 Mrd. € und des Investitions- und Tilgungsfonds 18,8 Mrd. €. Diese Angaben sind vorläufig, weil zum Zeitpunkt der Berichterstattung die endgültigen Jahresabschlussbuchungen zum Bundeshaushalt und den Sondervermögen noch nicht vollzogen waren.
Im Januar betrug der Schuldendienst, der neben den Tilgungen auch die Zinszahlungen von 6,5 Mrd. € umfasst, 29,6 Mrd. €. Der Schwerpunkt der Kreditaufnahme lag auf den Emissionen einer 10-jährigen Bundesanleihe und einer 2-jährigen Bundesschatzanweisung mit einem Nominalvolumen von jeweils 5 Mrd. € sowie einer 30-jährigen Bundesanleihe und einer inflationsindexierten Anleihe mit einem Nominalvolumen von jeweils 1 Mrd. €. Die übrige Kreditaufnahme erfolgte über Verkäufe von Bundeswertpapieren aus dem Eigenbestand von saldiert 8,7 Mrd. €; dadurch sanken die Eigenbestände an Bundeswertpapieren bis Ende Januar auf ein Volumen von 43,6 Mrd. €. Weitere Einzelheiten zu den Schuldenständen sowie ihrer Veränderung infolge von Kreditaufnahme und Tilgungen zeigt die Tabelle „Entwicklung der Verschuldung des Bundes und seiner Sondervermögen“.
Eine detaillierte Aufstellung der Januarergebnisse der Kreditaufnahme, der Tilgungs- und Zinszahlungen sowie der Schuldenstände des Bundes und seiner Sondervermögen ist im statistischen Anhang des Monatsberichts enthalten (online verfügbar unter www.bmf-monatsbericht.de). Darüber hinaus enthält der statistische Anhang für den interessierten Leser auch eine längere Datenreihe der Verschuldung gruppiert nach Restlaufzeitklassen.
Die Tabelle „Entwicklung des Umlaufvolumens an Bundeswertpapieren“ zeigt das Umlaufvolumen der emittierten Bundeswertpapiere einschließlich der zusätzlich als Kassenkredit emittierten und verbuchten Bundeswertpapiere.
Die Abbildung „Struktur der Verschuldung des Bundes nach Instrumentenarten per 31. Januar 2017“ zeigt die Verteilung der vom Bund und seinen Sondervermögen eingegangenen Gesamtschulden nach Instrumentenarten. Danach entfällt der überwiegende Anteil auf nominalverzinsliche Bundesanleihen (43,2 % auf 10-jährige und 17,9 % auf 30-jährige Bundesanleihen), gefolgt von Bundesobligationen (20,5 %) und Bundesschatzanweisungen (9,2 %). Der Anteil der inflationsindexierten Bundeswertpapiere beträgt 6,2 % des gesamten Schuldenstands.
Von den Schulden des Bundes sind 98,5 % in Form von Inhaberschuldverschreibungen verbrieft, bei denen der konkrete Gläubiger dem Emittenten Bund nicht bekannt ist. 1,3 % der Schulden entfallen auf Kreditaufnahmen wie Schuldscheindarlehen und sonstige Kredite.
Eine detaillierte Übersicht über die im Jahr 2016 durchgeführten Auktionen von Bundeswertpapieren wird von der Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH veröffentlicht.1 Am 19. Dezember 2016 wurde zudem die Emissionsplanung des Bundes im Jahr 2017 veröffentlicht.2 In dieser Pressemitteilung werden Details zu den geplanten Auktionen von Bundeswertpapieren im Hinblick auf nominal verzinsliche 30- und 10-jährige Bundesanleihen, 5-jährige Bundesobligationen, 2-jährige Bundesschatzanweisungen, inflationsindexierte Bundeswertpapiere und Unverzinsliche Schatzanweisungen des Bundes genannt. Darüber hinaus enthält die Pressemitteilung die Vorschau der Tilgungszahlungen für das Jahr 2017 unterteilt nach Quartalen.