Navigation

zur Suche

Sie sind hier:

01.11.2021

Der Volksaufstand des 17. Juni 1953

Textfassung des Videos

Zum Video Der Volksaufstand des 17. Juni 1953

Vor den Türen des heutigen Bundesfinanzministeriums versammelten sich am 17. Juni 1953 mehrere tausend DDR-Bürger. Am Haus der Ministerien, in dem das Regime seit 1949 alle zentralen Entscheidungen traf, demonstrieren sie gegen die neuen Arbeitsbedingungen. So wie Hunderttausende in ganz Ostberlin.

Bereits am Vortag hatten rund 10.000 Menschen vor der Machtzentrale des SED-Regimes demonstriert. Doch erst am 17. Juni eskaliert die Situation. Zur Katastrophe kam es, als die sowjetischen Behörden Panzer auffahren ließen, die den Aufstand blutig niederschlugen.

Wie ein Flächenbrand breiteten sich die Unruhen im ganzen Land aus. In Ostberlin und über 250 weiteren Orten drängten Demonstranten auf die Absetzung der Regierung. Sie forderten geheime und gesamtdeutsche Wahlen sowie den Abzug der sowjetischen Armee.

Bis in den Juli hinein flackerte der Aufstand immer wieder auf. Und doch blieb er erfolglos. Regime- und Besatzungsmacht griffen mit äußerster Brutalität durch. Die Folge: 35 Demonstranten starben; einige in Haft, andere wurden hingerichtet. Eine Verhaftungswelle erfasste das Land. Geschätzt wurden rund 15.000 Männer und Frauen festgenommen.

Nicht einmal vier Jahre nach Gründung der DDR wendete das Regime und seine Schutzmacht massive Gewalt gegen die eigene Bevölkerung an. Hätte die DDR damals keine sowjetische Hilfe erhalten, ihre Geschichte wäre anders verlaufen.