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14.02.2020

Erklär doch mal, Robin: die Grundsteuer

Die Grundsteuer betrifft uns alle. Wir bezahlen sie nämlich auch alle. Wer ein Haus besitzt direkt und wer zur Miete wohnt, normalerweise über die Nebenkosten. Die Einnahmen gehen an die Gemeinden und davon profitieren wir auch alle. Finanziert werden davon beispielsweise die Kita und der Straßenbau bei uns vor der Haustür.

Aber ist die Grundsteuer auch gerecht?

Nehmen wir zum Beispiel die beiden Freunde Agathe und Willi: Sie wohnen in der gleichen Stadt, in ähnlichen Häusern, in gleichwertiger Lage. Aber Agahte zahlt wesentlich mehr Grundsteuer als Willi. Noch ist die Grundsteuer also nicht gerecht und deswegen wird sie nun reformiert.

Dafür muss man wissen: Die Grundsteuer wird mithilfe von drei Faktoren berechnet. Grundstückswert mal Steuermesszahl mal Hebesatz.

Die Grundstückswerte, die dafür benutzt werden, sind allerdings viele Jahrzehnte alt und damit völlig überholt. Agathes Grundstück war damals mehr wert als Willis und bis heute zahlt sie deswegen mehr Grundsteuer als er.

Mit der Reform werden 2025 alle Grundstücke neu bewertet und dann gilt: gleichwertige Lage, gleiche Größe, gleicher Grundstückswert.

Nun sind die Grundstücke heute ja meistens ein Vielfaches mehr wert als früher. Aber müssen Agathe und Willi jetzt auch mehr bezahlen? Nein.

Damit das nicht passiert, wird der zweite Faktor, die Steuermesszahl, gesenkt. So wird der starke Anstieg der Grundstückswerte ausgeglichen. Denn der Staat möchte keinen Cent mehr Grundsteuer einnehmen als bisher. Die Grundsteuer soll künftig so erhoben werden, dass es für alle in Deutschland gerechter zugeht. Das zeigen Agahte und Willi. Agathe zahlt jetzt weniger als vorher und Willi mehr. So zahlen beide gleich viel.

Und was ist mit dem dritten Faktor der Berechnung, dem Hebesatz? Der soll dafür sorgen, dass durch die neu bewerteten Grundstücke keine Gemeinde mehr oder weniger Grundsteuer einnimmt als vor der Reform. Mit dem Hebesatz steuern die Gemeinden das selbst. All das soll dafür sorgen, dass es gerechter wird am Ende.

Die Grundstückswerte werden angepasst, aber die Bürgerinnen und Bürger insgesamt nicht stärker belastet. Ein großer Schritt für mehr Steuergerechtigkeit.