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07.01.2022

G20 Compact with Africa

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, sich weiterhin im Rahmen des G20 Compact with Africa zu engagieren. Deutschland arbeitet hierbei eng mit Frankreich, den Internationalen Organisationen und den afrikanischen Partnern zusammen, um die Initiative weiter zu stärken. Der Compact with Africa ist ein zentrales Vorhaben der deutschen G20-Präsidentschaft aus dem Jahr 2017. Ziel ist es, in afrikanischen Staaten die Rahmenbedingungen für nachhaltige Privatinvestitionen sowie Investitionen in Infrastruktur zu stärken.

Logo: G20 Com­pact with Af­ri­ca
Die Gruppe der Zwanzig (G20) sind sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst, sich den Herausforderungen in den ärmsten Ländern – vor allem in Afrika – gemeinsam zu stellen. Der Compact with Africa (CwA) ist eine zentrale Säule der unter der deutschen G20-Präsidentschaft hierfür ins Leben gerufenen G20-Afrika-Partnerschaft. Ziel des CwA ist die Förderung einer vom Privatsektor getragenen Entwicklung durch verbesserte Rahmenbedingungen für Privatinvestitionen, einschließlich in Infrastruktur.

Die Initiative ist in Afrika auf großes Interesse gestoßen und hat sich als zentrale multilaterale Initiative zur Förderung von Privatinvestitionen und Dialogformat auf Augenhöhe zwischen den G20 und afrikanischen Partnern etabliert. Zwölf Länder haben sich ihr seit dem Start im Jahr 2017 bereits angeschlossen: Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien. Diese haben die Möglichkeiten der Initiative genutzt, um ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und die Voraussetzungen für Privatinvestitionen zu verbessern. Die gestiegene wirtschaftliche Resilienz hat auch dazu beigetragen, dass die teilnehmenden Länder den ökonomischen Herausforderungen der Corona-Pandemie besser entgegentreten konnten.

Der CwA ist über die – gemeinsam von Südafrika und Deutschland geleitete – Africa Advisory Group nunmehr fest im Finanzbereich (Finance Track) der G20 verankert. Um den CwA weiter voranzubringen, haben sich im Herbst 2021 alle Partner auf weitere Reformbemühungen zur Stärkung der Initiative verständigt. Diese werden von den drei Internationalen Organisationen (Weltbankgruppe, Afrikanische Entwicklungsbank, Internationaler Währungsfonds) nun weiter erarbeitet und konkretisiert.

Umfassend – Ziel ist es, den Anreiz für Privatinvestitionen durch Verbesserung der makroökonomischen, wirtschaftspolitischen und finanziellen Rahmenbedingungen in den teilnehmenden CwA-Ländern zu erhöhen.

Abgestimmt – Reformorientierte afrikanische Staaten, internationale Organisationen und bilaterale Partner aus dem G20-Kreis und darüber hinaus arbeiten zusammen, um Reformprogramme und Fördermaßnahmen abzustimmen und bei Privatinvestoren für den CwA zu werben.

Länderspezifisch – Keine Pauschallösungen, sondern maßgeschneiderte Reformprogramme und Fördermaßnahmen, die von den teilnehmenden CwA-Ländern, internationalen Organisationen und bilateralen Partnern gemeinsam entwickelt werden.

Der CwA ist bedarfsorientiert und steht allen interessierten, reformorientierten Ländern offen. Treibende Kraft beim CwA ist die Eigenverantwortung afrikanischer Staaten, nicht die Vorgaben des Westens. Er ist jedoch nicht nur eine Selbstverpflichtung für die afrikanischen Länder, sondern auch für die G20 und die internationalen Organisationen.

Reformorientierte afrikanische Länder, internationale Organisationen (Weltbankgruppe, Internationaler Währungsfonds, Afrikanische Entwicklungsbank) und bilaterale Partner aus dem G20-Kreis und darüber hinaus erarbeiten gemeinsam umfassende, abgestimmte und länderspezifische Reformprogramme und Maßnahmen zur Förderung von Privatinvestitionen, sogenannte Investitionsvereinbarungen (Compacts). Vertreter der o. g. Akteure treffen sich regelmäßig in Compact-Teams, die in allen CwA-Teilnehmerländern eingerichtet wurden. Als Kernstück der Initiative helfen sie bei der Koordinierung der Maßnahmen vor Ort und dienen als zentrale Anlaufstelle für die Investoren.

Während die afrikanischen Länder ihre Reformmaßnahmen umsetzen, bemüht sich die G20 verstärkt darum, diese Länder mit internationalen Investoren zusammenzuführen. Sie verleiht der Initiative Sichtbarkeit und bietet eine politische Plattform, koordiniert die Fördermaßnahmen und macht Reformfortschritte publik.

Die Bundesregierung hat die Initiative von Anfang an aktiv unterstützt, insbesondere über den Entwicklungsinvestitionsfonds und die bilateralen Reformpartnerschaften mit den sieben Partnerländern Äthiopien, Côte d’Ivoire, Ghana, Marokko, Senegal, Togo und Tunesien. Darüber hinaus wurde auch die Vergabe von Kreditbürgschaften vereinfacht.

Am 27. August 2021 fand bereits zum vierten Mal eine „Compact with Africa“-Konferenz auf Einladung der seinerzeitigen Bundeskanzlerin Angela Merkel statt, zu der neben den Staats- und Regierungschef*innen der CwA-Länder auch hochrangige Vertreter der drei Internationalen Organisationen (Weltbankgruppe, Afrikanischen Entwicklungsbank, Internationaler Währungsfonds), der Europäischen und Afrikanischen Union sowie Südafrika und Italien (seinerzeitige G20-Präsidentschaft) eingeladen waren (siehe auch hier).

Alle einschlägigen Informationen finden sich auf der CwA-Webseite, u. a. Reformzusagen, Fördermaßnahmen, Fortschrittsberichte und Investorenveranstaltungen.