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30.03.2021

Briefmarken und Sammlermünzen

Sonderpostwertzeichen „Mundharmonika“

Das Bundesministerium der Finanzen gibt im April 2021 ein Sonderpostwertzeichen „Mundharmonika“ heraus.

  • Nummer 8
Mundharmonika BildVergroessern
Quelle:  ullstein bild – Granger, NYC

Die Mundharmonika zählt weltweit zu den bekanntesten und meistgebauten Musikinstrumenten. Sie erklingt hauptsächlich in der Popmusik, im Blues, in der Film- und Fernsehmusik sowie in der Volksmusik. Unter systematischen Gesichtspunkten betrachtet ist die Mundharmonika ein balgloses Harmonikainstrument, das aus einem Kanzellen-körper mit Windkanälen, Stimmplatten und Stimmzungen sowie zwei Deckeln besteht. Zum Spielen wird die Längsseite der Mundharmonika mit den Öffnungen der Kanzellen gegen den Mund geführt. Es können je nach Mundstellung und Anblas- bzw. Ansaugtechnik Einzeltöne oder Akkorde gespielt werden. Die meisten noch heute gefertigten Mundharmonikas besitzen ein diatonisches System (beim Blasen und beim Saugen erklingt jeweils ein anderer Ton), es gibt aber auch solche mit chromatischem System.

Christian Friedrich Ludwig Buschmann aus Friedrichroda bei Gotha soll 1824 erstmalig eine „Mund-Aeoline“ mit kleinen, durchschlagenden Metallzungen hergestellt haben, nachdem bereits seit den frühen 1820er-Jahren in Wien einige Instrumentenmacher sogenannte Mundharmonikas entwickelt hatten, die in der frühen Zeit auch „Mundharmonikas chinesischer Art“ genannt wurden – ein Hinweis auf die Verwandtschaft mit der chinesischen Mundorgel Sheng bzw. dem japanischen Shō. Zunächst folgten Johann Georg Meisel und Johann Langhammer sowie ab 1847 Christian August Seydel in Klingenthal und Graslitz (Kraslice) dem Vorbild Buschmanns, bis dann ab 1857 auch Matthias Hohner in Trossingen Mundharmonikas baute.

Die hervorstechenden Merkmale einer Mundharmonika, die zur Beliebtheit des Instruments beigetragen haben, sind die kompakte Bauweise, die kostengünstige Herstellung sowie die wartungsfreie Bauart.

(Text: Prof. Dr. Conny Sibylla Restle, Museumsdirektorin Musikinstrumenten-Museum SIMPK, Berlin)

Die Gestaltung der Sonderbriefmarke und der Ersttagsstempel stammen von Julia Neller aus Berlin; Foto © ullstein bild – Granger, NYC. Die Briefmarke hat einen Wert von 190 Cent und ist ab dem 1. April 2021 in den Verkaufsstellen der Deutschen Post AG erhältlich.

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