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Sonderpostwertzeichen „125. Geburtstag Bertolt Brecht“
Bertolt Brecht ist eine Ausnahmeerscheinung. Er zählt mit seinen Stücken, Gedichten, Romanen, Prosatexten, Filmskripten und Schriften zu den wirkungsmächtigsten deutschsprachigen Autoren und Theatermenschen des 20. Jahrhunderts. Seine Sprache ist unverwechselbar in ihrer kunstvollen Kombination von Poesie, Direktheit, Traditions- und Formbewusstheit. Auf dem Theater liebte er das Experiment. Mit der Erfindung des epischen Theaters hat er die Bühnenkunst in aller Welt beeinflusst. Brecht ist ein politischer Künstler; er wollte zeigen, dass die Welt veränderbar ist.
Geboren als Berthold Eugen Friedrich Brecht am 10. Februar 1898 in Augsburg, arbeitete Brecht als Regisseur und Dramaturg in München und Berlin. Sein größter Bühnenerfolg der Zwanziger Jahre war „Die Dreigroschenoper“ (Übersetzung: Elisabeth Hauptmann, Musik: Kurt Weill). 1933 musste Brecht, der als Sympathisant der Kommunisten auf einer Fahndungsliste der Nazis stand, Deutschland verlassen. Er lebte mit seiner Familie und Mitarbeiterinnen im Exil in Dänemark, Schweden, Finnland, den USA und der Schweiz. In dieser Zeit entstanden seine großen Stücke wie „Leben des Galilei“, „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Der kaukasische Kreidekreis“. 1949 hatte seine Inszenierung von „Mutter Courage und ihre Kinder“ am Deutschen Theater in Berlin Premiere (mit Helene Weigel in der Titelrolle). Zusammen mit seiner Ehefrau Helene Weigel baute er das Berliner Ensemble auf. Brecht starb am 14. August 1956 in Berlin.
Gestaltung des Postwertzeichens und der Ersttagsstempel: Matthias Wittig, Berlin
Foto: © akg-images / Ruth Berlau
Zitat: © Bertolt-Brecht-Erben / Suhrkamp Verlag
Text: Prof. Dr. Erdmut Wizisla, Leiter Bertolt-Brecht-Archiv, Akademie der Künste
Wert: 85 Cent